Interview Waldschwimmbad Sinn

Ann-Katrin Sauer (Geschäftsführerin Waldschwimmbad Sinn gGmbH) im Interview

„Man wird nicht alleingelassen und es wird geschaut, ob alles schlüssig ist“

Ein Gespräch über die Motivation, Umsetzung und Schwierigkeiten eines über die Region Lahn-Dill-Bergland e.V. geförderten Projekts des Waldschwimmbads Sinn.


2022 wurde der Dachneubau des Kiosks im Waldschwimmbad in Sinn gefördert, um dieses auch im Winter nutzbar zu machen.


Was war Ihre Motivation für das von Ihnen durchgeführte Projekt – wie kamen Sie auf die Ideee?

Ann-Katrin Sauer: Wie kamen wir auf die Idee, das ist eine gute Frage. Wir betreiben das Waldschwimmbad ja jetzt schon eine ganze Weile in ehrenamtlicher Arbeit und sind dadurch natürlich immer auf der Suche, wo wir Gelder generieren können, um Projekte umzusetzen. Hier ging es um eine Funktionserweiterung des Kioskbereiches, der auf den Sommer ausgelegt war, um ihn ganzjährig nutzen zu können.

 

Wie haben Sie angefangen, was war der erste Schritt?

Ann-Katrin Sauer: Begonnen haben wir damit, dass wir uns gefragt haben, was wollen wir machen und was kostet es uns. So haben wir erst einmal eine Kostenschätzung erstellt, um zu wissen in welcher Größenordnung wir hier unterwegs sind. Wir haben uns dann auch relativ schnell Vergleichsangebote eingeholt, weil klar war, dass wir, wenn wir einen Antrag stellen wollen, drei verschiedene Angebote brauchen. Dies haben wir dann im Vorfeld bereits erledigt und mit diesen Angeboten den Antrag gestellt.

 

Was waren die größten Hindernisse/Schwierigkeiten bei diesem Projekt?

Ann-Katrin Sauer: Also tatsächlich gab es eigentlich keine Schwierigkeiten. Natürlich ist es immer ein bisschen schwierig die Angebote zu bekommen und dann auch wirklich vergleichbare Angebote zu bekommen. Das war ein bisschen Arbeitsaufwand, aber das war eigentlich alles.

Zwischenfrage: Und auch dann lief alles glatt, als das Projekt begonnen hat?

Ann-Katrin Sauer: Ja, also in der Durchführung lief dann alles glatt. Wir hatten zwar zeitlich ein kleines Problem, das heißt, wir hatten ein enges Zeitfenster, weil wir vor der Saison das Gerüst wieder wegbekommen mussten, konnten aber einen entsprechenden Antrag stellen, dass wir vorab schon anfangen dürfen. Wir hätten ansonsten keinen Badebetrieb aufnehmen können. Deshalb haben wir die Genehmigung bekommen, auch vor Bewilligung der Gelder die Maßnahme beginnen zu dürfen. Etwas worauf man achten muss, ist der zeitliche Ablauf, der teilweise Schwierigkeiten macht, weil es zu lange dauert, oder zu lange dauern kann, bis man die Gelder bekommt. Aber wenn man das weiß, kann man es einplanen. Aber es ist nicht so, dass man sich im Dezember oder November etwas überlegt und dann direkt im März anfangen kann. Das ist von der zeitlichen Abfolge her nicht gegeben.

 

Was würden Sie Menschen mit einer Projektidee empfehlen (bzw. was können Sie Antragsteller*innen mit auf den Weg geben)?

Ann-Katrin Sauer: Auf jeden Fall frühzeitig Kontakt aufnehmen. Das Projekt bzw. die Idee schon mal vorstellen, bevor man zu stark in die Planung einsteigt, weil es dann eben sein kann, dass die Planung nicht zu den Förderanforderungen passt. Nicht, dass es dann heißt, wir benötigen drei Angebote oder ähnliches und man dann schon zu weit fortgeschritten ist mit dem Projekt und dann funktioniert es nicht. Oder es funktioniert eventuell doch, aber dann entsprechend schwieriger. Wenn man also einfach vorher schon einmal seine Idee vorstellt und direkt im Kontakt ist, ist es einfacher. Und so haben wir es im Prinzip auch mit unserem zweiten Projekt, welches im Moment durchgeführt wird, gemacht. Wir sind dort relativ früh eingestiegen, ein wenig durch Zufall über das Dach hier und haben das dann sehr eng begleiten lassen, unter anderem durch Frau Klein und Frau Stiehl, da lief das reibungslos.

 

Was ist Ihrer Meinung nach das Wichtigste, auf das man achten muss, damit ein Projekt erfolgreich wird (Was glauben Sie ist der Erfolgsfaktor für ein erfolgreiches Projekt)?

Ann-Katrin Sauer: Die Frage dabei ist, was man jetzt als Erfolg definiert …

Einwurf: Es kommt wahrscheinlich auch auf das Projekt an sich an, darauf was man umsetzen will.

Ann-Katrin Sauer: Ja, also wahrscheinlich schon. Es ist letzten Endes wirklich immer das Gespräch, definitiv der persönliche Kontakt. So erfährt man dann auch, was man als Antragssteller erst einmal nicht weiß, was denn die eigentliche Zielsetzung der Förderung ist, was damit erreicht werden soll. Und wenn man dann schaut, dass das passt, das man das Förderziel im Blick behält, dann müsste es eigentlich immer erfolgreich sein.

Zwischenfrage: Und so generell, also wenn man jetzt so ein Projekt betrachtet, egal was, zählt da ein bisschen, dass man Durchhaltevermögen hat, oder gibt es irgendetwas, was wichtig ist, also worauf man achten muss?

Ann-Katrin Sauer: Man darf sich definitiv nicht davor scheuen, Formulare auszufüllen, oder Anträge zu stellen. Manchmal nervt das auch, aber ich habe auch schon andere Fördermaßnahmen beantragt, wie z.B. SWIM [Schwimmbad-Investitions- und Modernisierungsprogramm]. Dagegen ist das hier noch eine relativ einfache Fördermaßnahme, die auch Spielraum lässt und man wird dabei noch unterstützt. Man wird nicht alleingelassen und es wird geschaut, ob alles schlüssig ist. Das wird ja vorher schon geprüft. Aber für den ein oder anderen ist das sicherlich auch ein bisschen schwierig, diese Anträge zu stellen und zu wissen, wie ist der zeitliche Ablauf, wann muss ich was einreichen. Das kann schon mal ein bisschen Zeitdruck geben, wenn dann noch Termine einzuhalten sind oder ähnliches.

 

Dann sind wir am Schluss, außer Sie haben noch ein Anliegen bzw. wollen noch abschließend etwas sagen!?

Ann-Katrin Sauer: Also abschließend kann man definitiv sagen – es ist eine gute Zusammenarbeit, es funktioniert gut. Das ist eigentlich ganz schön und dass sich das Projekt auch vor Ort angeschaut wurde und man im Vorfeld darüber gesprochen hat. So konnte man einfach erst einmal unverbindlich darüber sprechen, ohne direkt alles in wenigen Worten auf dem Formular zusammenfassen zu müssen. Weil manchmal hat man ja auch eine andere Vorstellung davon als die Förderbehörde oder das Lahn-Dill-Bergland, darüber was gefordert wird.